Kerkopen
(lat. Cercopes) Unter diesem Namen werden Bewohner der Insel Inarime oder
Pithekusa oder allgemein Straßenräuber und Betrüger verstanden, die bei Ephesus
ihr Wesem trieben.
Einst hatten die Kerkopen, Nachkommen der Thia und des Okeanos, Zeus gegen
Bezahlung in dessem Kampf gegen Kronos und die Titanen beigestanden, lachten
den aber beständig aus, so daß der Gott sie in Affen verwandelte.
Als Herakles zur Sühnung seines Mordes an Iphitos als Sklave an die Omphale
verkauft war, stahlen ihm, als er schlief, zwei der Kerkopen, Passalos und
Alkmon, seine Waffen. Herakles erwachte noch rechtzeitig, fesselte diese
koboldartigen Zwerge
und band sie kopfüber an seine Keule. Die legte er sich über die Schulter und
wollte sich so zu seiner Herrin Omphale tragen.
Die beiden machten hinter seinem Rücken drollige Späße, belachten besonders
seinen schwarzen Hintern. So selbst zum Lachen gebracht entließ sie Herakles in
die Freiheit.
Nach dieser Begebenheit war Melampygos, oder mit dem schwarzen Steiß, ein
Beiname des Herakles.